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Pfauenmedaillon weiterführende Infos
Medaillionstoffe mit gegenständigen Tierpaaren, dazwischen ein stilisierter Lebensbaum, kamen schon früh nach Europa und fanden dort Eingang in der byzantinischen Weberei.
Solche byzantinischen Medaillon Stoffe, reich ornamentiert, gibt es zahlreich dokumentiert aus dem 11. und 12. Jahrhundert (Otto von Falke T245, sogen. Karlsstoff, “Bernwardskasel”).
Im 14. Jahrhundert brachten chinesische Seidenstoffe über die persischen Handelsrouten “fantastische Vögel” – ihre exotischen Vogelarten wie Fonghoang und Khilin (Fasanenarten) oder Pfauen in die europäische Webkunst. Aus Ägypten sind auch schon aus früheren Jahrhunderten Pfauenmotive aus der Weberei überliefert.
Medallionstoffe mit Tierpaaren erfreuten sich durch das ganze Mittelalter hindurch großer Beliebtheit (“zeitlos schön”). So ist aus Lucca ein wunderschöner Seidenstoff mit Medallions, die durch kleine Medallions verbunden sind – ähnlich unserem Pfauenstoff – Bekannt (Falke T274). Der sogenannte “Trecento Sti” in Italien verband in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts chinesische Einflüsse mit gotischen Elementen und entwickelte sich nach und nach zu einem eigenen Stil. Fasanen-, Reiher- oder Pfauenpaare lösten die “majestätischen” Falken- oder Adlerpaare ab (Falke T413, T424). Die Stoffe wurden feiner, prachtvoller, ornamentaler, webkünstlerischer.
Zusammenfassung: Das Medallion mit gefüllt mit einem Tierpaar und pflanzlichen Ornamenten, die Medallions flächenfüllend verbunden durch kleine Medallions und verschiedenste Ornamente (pflanzlich, kleine Tiere, Ranken) erfreuen sich das ganze Mittelalter großer Beliebtheit, deshalb gelten sie bis heute als “typisch mittelalterlich”!