Wandteppich „Ehret die Frauen“

Artikel-Nr.: W1030
Größe 1: H: 67 cm - B: 104 cm - Preis: 389,00 €
Größe 2: H: 95 cm - B: 143 cm - Preis: 1139,00 €
Material: NEU - 100% Baumwolle, mittlere Größe 90% WO, 10 % CO
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Dieser Wandteppich mit sehr plastischer fein nuancierter Oberfläche zeigt zwei spätmittelalterliche Paare und eine adlige Frau mit Lilienumhang und Kind. Er enstand nach dem Gedicht von Friedrich Schiller "Ehret die Frauen". Der Spruch lautet: "Ehret die Frauen, sie flechten und weben Himmlische Rosen ins irdische leben".


Weiterführende Infos zu „Ehret die Frauen“

Mittelalterlicher Wandteppich nach einem Entwurf von Marianne Stokes, die mit viel Liebe zum Detail und „mittelalterlichem Fachwissen“ die Details entworfen hat: Der Faltenwurf der Gewandung, die mittelalterliche Laterne der Frau rechts, die prunkvolle Gewandung mit dem Lilienumhang der mittleren Frau, die typischen deutschen Kopftücher der ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts, wie sie zum Beispiel Dürer oft gezeichnet hat, die Rüstungen der Männer… Der Wandteppich wurde 1912 von der Weberei „Morris und Co“ in UK gewebt, das Original befindet sich heute in der Art Gallery Manchester. Außer dem Spruchband finden sich über den Männern rechts und links die Worte „Schutz“ und „Treue“, unten im Spruchband „Pflege“, „Liebe“ und „Wissen“. Eine wunderschöne Hommage an das weibliche Geschlecht und gleichzeitig ein sehr mittelalterliches Motiv!

Würde der Frauen

Ehret die Frauen! sie flechten und weben Himmlische Rosen ins irdische Leben, Flechten der Liebe beglückendes Band, Und in der Grazie züchtigem Schleier
Nähren sie wachsam das ewige Feuer Schöner Gefühle mit heiliger Hand.

Ewig aus der Wahrheit Schranken Schweift des Mannes wilde Kraft;
Unstät treiben die Gedanken Auf dem Meer der Leidenschaft;
Gierig greift er in die Ferne, Nimmer wird sein Herz gestillt;
Rastlos durch entlegne Sterne Jagt er seines Traumes Bild.

Aber mit zauberisch fesselndem Blicke Winken die Frauen den Flüchtling zurücke,
Warnend zurück in der Gegenwart Spur. In der Mutter bescheidener Hütte
Sind sie geblieben mit schamhafter Sitte, Treue Töchter der frommen Natur.

Feindlich ist des Mannes Streben, Mit zermalmender Gewalt
Geht der wilde durch das Leben, Ohne Rast und Aufenthalt.
Was er schuf, zerstört er wieder, Nimmer ruht der Wünsche Streit,
Nimmer, wie das Haupt der Hyder Ewig fällt und sich erneut.

Aber, zufrieden mit stillerem Ruhme, Brechen die Frauen des Augenblicks Blume,
Nähren sie sorgsam mit liebendem Fleiß, Freier in ihrem gebundenen Wirken,
Reicher, als er, in des Wissens Bezirken Und in der Dichtung unendlichem Kreis.

Streng und stolz, sich selbst genügend, Kennt des Mannes kalte Brust,
Herzlich an ein Herz sich schmiegend, Nicht der Liebe Götterlust,
Kennet nicht den Tausch der Seelen, Nicht in Thränen schmilzt er hin;
Selbst des Lebens Kämpfe stählen Härter seinen harten Sinn.

Aber, wie leise vom Zephyr erschüttert, Schnell die äolische Harfe erzittert,
Also die fühlende Seele der Fraun. Zärtlich geängstet vom Bilde der Qualen,
Wallet der liebende Busen, es strahlen Perlend die Augen von himmlischem Thau.

In der Männer Herrschgebiete Gilt der Stärke trotzig Recht;
Mit dem Schwert beweist der Scythe, Und der Perser wird zum Knecht.
Es befehden sich im Grimme Die Begierden wild und roh,
Und der Eris rauhe Stimme Waltet, wo die Charis floh.

Aber mit sanft überredender Bitte Führen die Frauen den Scepter der Sitte,
Löschen die Zwietracht, die tobend entglüht, Lehren die Kräfte, die feindlich sich hassen,
Sich in der lieblichen Form zu umfassen, Und vereinen, was ewig sich flieht.