Wandteppich „Einhorn in Gefangenschaft“ Replik

Artikel-Nr.: W2022
Größe 1: H: 135 cm - B: 95 cm - Preis: 989,00 €
Material: 64% WO, 32% CO, 4% PA
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Bei diesem Wandteppich handelt es sich um die qualitativ beste Replik, die mir bekannt ist. Der Gobelin ist sehr detailreich und hat durch den hohen Wollanteil beinahe das Aussehen des handgwebten Originals.


Weiterführende Infos zum Wandteppich „Einhorn in Gefangenschaft“

Motiv aus einer der berühmtesten mittelalterlichen Wandteppich-Serien. Diese Serie umfasst 6 Einzelteppiche, entstand um 1495 – 1505 in den südlichen Niederlanden und befindet sich heute im Metropolitan Museum in New York. Das Original hat eine Größe von 368 x 252 cm und darauf blutet das verletzte, gefangene Einhorn aus zahlreichen Wunden.

Weiterführende Infos zum Einhorn

Heute kennen wir das Einhorn als weißes kleines Pferd mit gedrehtem Horn, im Mittelalter aber waren die Darstellungen viel variabler. Es hatte die Größe einer Ziege bis hin zu der eines stattlichen Hirsches, oft zottiges Fell und gespaltene Hufe und das Horn konnte auch glatt und gebogen sein.
Von allen phantastischen Tieren besitzt das Einhorn eine ebenso lange Geschichte wie der gleichfalls mythische Drachen. So findet sich schon in der assyrischen Kunst die Darstellung einer Art Stier mit einem Horn. Als eher pferdeartiges Tier erscheint es zuerst in griechischen Texten. Julius Cäsar beschreibt um 50 v.Chr. ein wildes Tier mit einem einzelnen geraden Horn auf der Stirn, das in Germaniens Wäldern lebt. Buddha erwähnte es, auch in der traditionellen chinesischen Literatur und in Japan kannte man das Einhorn. Selbst In der Bibel wird das Einhorn im Buch Hiob wie ein wirkliches Tier behandelt. Besonders häufig findet sich das Einhorn in mittelalterlichen Bestiarien. Ein Bestiar war eine Art Textbuch christlicher moralischer Prinzipien, in denen jedes Prinzip und manchmal sein Gegenteil sorgfältig mit einer Geschichte über ein bestimmtes Tier in Verbindung gebracht wurde. Bestiarien waren so populär wie heute Tierbücher, Enzyklopädien über die merkwürdigen und wunderbaren Tiere der Erde (viele gibt es tatsächlich, einige existieren jedoch nur im Volksglauben, wie Basilisk, Kentaur, Manticora, Drache, Yala etc.).

Bestiarien

  1. Physiologus. 2. Jh. ( Physiologus. Aus d. Griech. übers. u. hrsg. von Ursula Treu. Hanau 1981)
  2. Isidor von Sevilla: Etymologia. Buch 12: De animalibus. 6./7. Jh.
  3. Honorius Augustodunensis: De bestiis et aliis rebus (Von Tieren und anderen Dingen). 11. Jh.
  4. Philippe de Thaon: Bestiaire, um 1121
  5. Hugo von Sankt Viktor: Liber de bestiis et aliis rebus, 12. Jh.
  6. Guillaume le Clerc: Bestiaire divin, um 1210
  7. Bestiario moralizzato, 14. Jh.

Seinem Horn wurde die Fähigkeit zugeschrieben, Gift entdecken und neutralisieren zu können. Dementsprechend hoch gehandelt wurde es an den europäischen Adelshöfen (es handelte sich dabei um das Horn des Narwals, das heute noch viele Sammlungen beherbergen).

Es galt als ein wildes und freies (jedoch nicht angriffslustiges) Tier, das nur von einer Jungfrau gefangen werden konnte. Von ihrer Reinheit und Bescheidenheit ins Herz getroffen, hält das Einhorn bewegungslos inne. Als das Einhorn erst einmal definitiv mit der Dame in Verbindung gebracht worden war, übernahm es viele Aspekte ihrer Reinheit und Keuschheit und dies so sehr, dass das Einhorn nicht nur die Präsenz der Keuschheit bedeutete, sondern dass es selbst gezeigt wurde, wie es Flüsse und Bäche reinigt, indem es sein Horn ins Wasser hält. In Hinblick auf die Reinheit entspricht dem Einhorn übrigens das nordeuropäische Große Wiesel, nach seinem weißen Winterpelz mit der schwarzen Schwanzspitze auch Hermelin genannt. Die Roben der britischen Richter werden noch heute mit Hermelin oder einer synthetischen Kopie besetzt, um ihre reinen Beweggründe zu symbolisieren.

…Weitere Infos zum Thema Einhorn habe ich in meinen Blogbeitrag zusammen getragen…